Alle Völker alphabetisch: Belkhai, Danis, Gaelen/Yisti, Jeshtw, Sangrati, Shedali, Šyukai, Venara/Waldelfen, Yalea/Steinelfen, Yindw
Völkergruppe: Kainanmari
Haare: kastanienbraun bis dunkelbraun, glatt, wellig oder gelockt
Körperbehaarung: wenig bis fast nicht vorhanden
Augen: Grün- und Brauntöne
Haut: mittelbraun bis dunkelbraun
Größe: 160-170 cm
Statur/Gewicht: drahtig, 55-75 kg
Händigkeit: 50% beidhändig, 30% links, 20% rechts
Besonderheiten: Mischvolk aus Jeshtw und Shedali
Anzahl: 8 Mio
Verbreitung: Šukath, Khinéa, Barrikaden, südliches Godvyon
Mischlinge: sehr häufig mit allen im Siedlungsgebiet vorkommenden Völkern
Die Sangrati sind ein vergleichsweise junges Volk und außerdem eines, dass weder von den Visha noch von Kilkhian oder Aymalen erschaffen wurde. Vielmehr hat es sich selbst erschaffen, beziehungsweise es entstand durch die Vermischung von Jeshtw und Shedali, die als Sklaven von den Šyukai nach Šukath mitgebracht wurden. Etliche dieser Sklaven entkamen oder wurden von Jeshtw befreit und teilten anschließend das harte Leben in der Wüste.
Nach und nach entstand so ein Volk, das viel von der Härte der Jeshtw hat und sich an ihnen orientiert, aber dennoch viele Gemeinsamkeiten mit den Shedali hat. Das ist zum einen ihre Geschlechtlichkeit, die sie drastisch von den Jeshtw abgrenzt, weil sie ein sexuell äußerst aktives Völkchen sind; zum anderen ist es ihre Liebe zu Musik und Poesie, die Jeshtw völlig fremd sind.
Da die Sangrati selbst ein Mischvolk sind und sich außerdem fleißig mit anderen Völkern in ihrem Siedlungsgebiet fortpflanzen, ist es schwer, ihr Aussehen zu beschreiben. Der stereotype Sangrati ist maximal 165 cm groß, relativ leicht gebaut, sehnig und durchtrainiert. Die Haut ist dunkel, also mediterran wie die der Shedali bis hin zum jeshtw-typischen Dunkelbraun. Die Haare sind braun in verschiedenen Schattierungen und können sowohl glatt als auch wild gelockt sein. Braune Augen sind typisch, es kommen jedoch auch grüne Augen vor.
Auffallend ist die äußerst flexible Händigkeit der Sangrati. Etwa die Hälfte ist komplett beidhändig, was sie zu geschickten Kämpfern macht, mit denen die verfeindeten Šyukai ihre Probleme haben, denn diese sind nahezu ausschließlich rechtshändig und damit z.B. beim Halten einer Waffe eingeschränkt.
Die meisten Sangrati leben in Šukath oder in den Ostbarrikaden. In Godvyon leben fast ausschließlich versklavte Sangrati, die als Kinder von Šyukai gefangen und verkauft wurden. Die ittarischen Danis finden es unterhaltsam, Menschen gegeneinander kämpfen zu lassen, und züchten daher Sangrati als Kampfsklaven oder auch fürs Bett. Es gibt je nach Vorliebe mittlerweile etliche Zuchtlinien, und noch immer werden Sangrati aus Šukath "nachgeliefert".
Die Sangrati der Steppen, Wüsten und Berge leben dagegen äußerst frei. Die meisten sind wie die Jeshtw in sogenannten Kayr-Verbänden organisiert, wobei die Bindung innerhalb der Kayr längst nicht so eng ist wie bei ihren Vorbildern. Eine sangratische Kayr hat zwischen 10 und 1000 Mitgliedern und dient vor allem zur Aufzucht der Kinder, denn ein typischer Sangrati wird kaum älter als 25 bis 30 Jahre - das Leben am Wüstenrand ist hart, und außerdem sind in den Kayrs Kämpfe um die Rangordnung, den Platz bei der Essensvergabe, die besten Waffen, die besten Liebhaber, Plätze für geheime Missionen und dergleichen an der Tagesordnung. Viele Kayrs liegen außerdem miteinander im Krieg, und außerdem sind die meisten Kayrs mit den Šyukai verfeindet.
So wird denn auch mit der Fortpflanzung früh begonnen - Frauen werden typischerweise mit 13 oder 14 erstmalig Mütter - und die Kinder werden dann gemeinsam großgezogen, vor allem von kinderlosen Frauen oder Verletzten. Im Alter von sechs Jahren lernt ein Sangrati das Kämpfen und ist mit 12 ein ernstzunehmender Gegner, mit 16 ein grandioser Kampf- und Körperfanatiker. Fitness gilt als Lebenseinstellung in diesem Volk, und Attraktivität ergibt sich aus Narben, Kondition und den Zöpfen im Haar, denn jeder Zopf steht für einen fair getöteten Gegner. Die absolute Macht über eine Kayr hat ein einzelner Führer, sehr selten ein Pärchen. Die Führung wird ziemlich oft durch Zweikampf gewechselt und entscheidet jeweils über Essensorganisation und Aufteilung der Kayr in kleinere Gruppen für bestimmte Missionen.
Dies ist eine typische Kayr, es gibt jedoch etliche Typen, die im Kultur-Bereich der Seite beschrieben werden. Zusätzlich gibt es in Šyuk noch Sangrati, die teils im Untergrund und teils öffentlich als Halbbürger leben. Besonders die Weststadt ist sehr von der sangratischen Kultur und Sprache geprägt, und auch hierzu gibt es mehr im Kultur-Teil.
Bekannte Sangrati
Eshla ist seit der Antike Anführer der angesehensten Kayr in Šyuk und damit eine absolut abnormale Erscheinung unter den Sangrati. Erstens ist er deutlich älter als 30, zweitens ist er deutlich länger als 5 Jahre Anführer der Kayr, und drittens lebt seine Kayr schon die gesamte Zeit friedlich an einem festen Ort unter den Šyukai. Wenn er nicht ein Sangrati aus der Denusha-Kayr wäre, könnte man bezweifeln, ob er überhaupt ein Sangrati ist. Die Erklärung hierfür ist simpel: Eshla ist ein reinkarnierter Jeshta, der eben zufällig in einem Sangratikörper aufgetaucht ist. Das ist selten, kommt aber vor, da die Sangrati ein Mischvolk sind und Aymalen anscheinend nicht immer genau hinguckt, wo es die Seelen seiner Jeshtw hinpackt. Eshla führt ein strenges, aber freundliches Regiment, ist mit Fariks Priestern vom Kleinen Tempel gut befreundet und sorgt mit seiner Kayr zu nicht geringem Maße für Recht und Ordnung in den Teilen der Weststadt, in die sich die Stadtwachen nicht hineintrauen.
Eshla war so freundlich, sich für ein Interview mit mir zur Verfügung zu stellen.
Eshlas Sohn Rikvah ist eine weitere Besonderheit: ein Sangrati, der seinen Vater kennt. So etwas kommt normalerweise nicht vor und wird von anderen Kayrs als unnatürlich angesehen, weswegen er allgemein auch "Rikvah yel Eshla" gerufen wird (Sohn von Eshla) und nicht wie andere Sangrati einen klangvollen Beinamen wie "Narbengesicht" oder "Schnellläufer" hat. Rikvahs Mutter war eine verarmte šyukische Adelige aus dem Haus Lextar, die als Schneiderin an der Bühne der Hohen Schule der Künste in der Nordstadt arbeitete - dies macht Rikvah sowohl unter Sangrati als auch unter Šyukai zu einer Unmöglichkeit. Die Šyukai sind entsetzt, dass eine der ihren sich mit einem Sangrati eingelassen hat, und die Sangrati sind entsetzt, dass einer der ihren ganz gesetzestreu sein Kind hat registrieren lassen, ihm einen Namen gab und es auch noch zusammen mit der Mutter selbst aufzog, anstatt es der Gemeinschaft zu überlassen. Rikvah ist dennoch (oder vielleicht gerade deswegen) ein ruhiger Mann, der mit sich selbst zufrieden ist und als guter, aber nicht risikoreicher Kämpfer gilt. Zur Zeit ist er Mitglied von Kayr Minhi.
Auch Rikvah hat sich zu einem Interview mit mir herabgelassen.
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