Die östlichen Barrikaden

Die östlichen Barrikaden trennen den satten Regenwald des Verlorenen Landes von den Steppen und Wüsten in Šukath und Khinéa. An ihren östlichen Hängen regnen sich die Wolken, die vom Meer herangetrieben werden, ab, so dass nur wenig Feuchtigkeit ins Inland vordringt. Daher ist die Ostseite von feuchtem, satten Wuchs geprägt - das Wachstum wird lediglich durch die rasch ansteigende Höhe dieses Gebirges eingeschränkt.

Anders als in den Nordbarrikaden gibt es bei den östlichen Barrikaden keine nennenswerte Pässe, Hochebenen oder anderes, das eine Überquerung erleichtern könnte. Sie gelten daher als praktisch unüberwindbar. Eine schrotte Reihe von Bergen reiht sich an die nächste, ist mit wieder einer anderen verzahnt, dazwischen steile Abgründe und scharfe Felskanten. Das Zentralmassiv bewegt sich zwischen 1500 und 4600 Metern Höhe, die Randzonen im Osten sind recht flach und sanft, bis sie dann ruckartig zum Zentrum ansteigen. Die Westseite ist zerklüftet, steil und unfreundlich, einige wenige Täler bilden Ausnahmen - diese sind auch besiedelt.

Im Großen und Ganzen sind die Ostbarrikaden also eine lebensunfreundliche Landschaft. Menschen treiben sich kaum hier herum, selbst Drachen finden die Gegend ungemütlich. Allerdings findet man doch hin und wieder junge Drachen, die sich hier Ruheplätze suchen, weil sie garantiert ungestört sind. Außerdem hat das recht bekannte Drachenweibchen Dishnadir ihren Schlafplatz in einer Höhle im Zentralmassiv. Die Abwesenheit hochentwickelter Wesen hat die Ostbarrikaden zu einem beliebten Treffpunkt von Visha gemacht. Besonders kleinere Visha und solche, die gerade erst den Sprung vom Elementar zum Vish geschafft haben, treffen sich hier oft zu einer Art Selbsthilfegruppe, wo sie Allianzen gegen ihre mächtigeren Artgenossen schmieden. Wenn die großen Visha auf der Suche nach neuen Mitgliedern für ihre Fraktionen sind, schauen sie zuerst in den Ostbarrikaden nach Freiwilligen.

Abgesehen von Drachen und Visha gibt es durchaus noch Leben in den östlichen Barrikaden. Neben etlichen Vogelarten treiben sich auch Bergfüchse, Ziegen, Geröllböcke und Felskletterer (eine kleine Antilopenart) hier herum. Verirrt sich doch mal ein Wanderer in diese Höhen, kann er sich an den sehr zutraulichen Tieren erfreuen.