Kilkhian ist eine flache, unförmige Welt. Aus dem All betrachtet liegt es da wie ein plattgetretener Kaugummi mit aufgewölbten Rändern, die verhindern, dass die Meere ins All auslaufen. Auf der Unterseite von Kilkhian ist nichts, nur totes Gestein, wilde Magie und vermutlich auch Abfälle aus den Schöpfungsexperimenten der Visha. Trotz der flachen Form gibt es auf Kilkhian Klimazonen und Wetter, da diese von den Visha während der Schöpfung eingerichtet wurden, ebenso wie die Gestirne, die der Beleuchtung dienen.
Der Großteil Kilkhians besteht aus einer einzigen, zusammenhängenden Landmasse im Westen, die sich fast komplett von Norden nach Süden erstreckt. Die meisten wichtigen Ereignisse spielen sich auf dem großen Kontinent ab, da nur hier die gesamte Vielzahl der Menschenvölker aufeinandertreffen kann.
Zum großen Kontinent, den ich der Übersichtlichkeit wegen bei den Beschreibungen hier in eine Nord- und eine Südhälfte teile, kommt noch der kleine Kontinent Lalha im Nordosten der Welt. Er ist äußerst spärlich besiedelt und dient vor allem der Vishafraktion um Dilwan als Rückzugsgebiet. Zuguterletzt gibt es noch das zerfaserte Inselreich Shridanor, das direkt südlich von Lalha beginnt und sich bis an den südöstlichen Rand der Welt erstreckt.
Das Aussehen Kilkhians wurde im Laufe der Geschichte zum Teil drastisch verändert. Zunächst einmal während der Schöpfungsphase, als die Visha begannen, mit Gestein und Erde zu experimentieren, später dann auch mit Lebewesen. Es wurden Biotope und Labore eingerichtet und später wieder mit etwas anderem zugebaut. Auf dem Großen Kontinent findet man noch Überbleibsel aus dieser Zeit, vor allem in Form der sogenannten Barrikaden, einer geschwungenen Bergkette, die im Westen im sogenannten "Alten Ring" endet, dessen umschlossenes Tal einst Versuchslabor für die Erschaffung der Shedali war.
Nicht vergessen darf man die Kriege der Visha, die das Weltbild grundlegend veränderten. Vor dem ersten großen Krieg bestand Kilkhians Oberfläche aus einer einzigen Landmasse inmitten von Meer. Während des Krieges, lange bevor Menschenvölker erschaffen worden waren, wurde diese Landmasse zerschlagen. Der Krieg endete damit, dass Dilwans Fraktion einen großen Klumpen Land abbrach und in den Nordosten der Welt pappte - den Kontinent Lalha.
Das Inselreich Shridanor war einst ein Inselklumpen tief im südlichen Meer, das Biotop für die Yindw und Brutstätte für die Drachen. Dilwans Fraktion, die ihren Stützpunkt in Lalha hat, machte sich einen Spaß daraus, einen Teil der Inseln samt Yindw nach Norden zu entführen. Später dann, als die Yindw immer öfter in Konflikte mit den Belkhai aus Lalha gerieten, wurden einige Inseln wieder ein Stückchen nach Süden geschubst.
Die heutige Form der Welt entstand durch den zweiten großen Krieg der Visha. Als dieser tobte, lebten in vielen Regionen bereits Tiere und Menschen, weswegen auf umfassende Verwüstungen verzichtet wurde; allerdings wurden die Barrikaden mal wieder in ihrer Form verändert (sie reichen seitdem deutlich weiter nach Süden) und an der Ostküste des Kontinents entstand das Leere Land um den Vulkan Irdena, der sich auf einer Landzunge ins Meer streckt. An dieser Stelle befand sich einst das Hauptquartier der Visha um Tyalva, doch Dilwan machte ihnen buchstäblich Feuer unterm Hintern - ihm passte die Nähe dieses Lagers zu seinem eigenen in Lalha nicht. Seitdem konferiert die Tyalva-Fraktion im menschenleeren Westen des Kontinents. Während des Krieges wurden auch einige Inseln vom Festland abgespalten, vor allem in Yador, und in Shridanor zerbrachen größere Inseln zu kleineren und zu einsamen Felsen.
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