Alle Völker alphabetisch: Belkhai, Danis, Gaelen/Yisti, Jeshtw, Sangrati, Shedali, Šyukai, Venara/Waldelfen, Yalea/Steinelfen, Yindw
Völkergruppe: Traumvölker
Haare: dunkelbraun bis schwarz, gewellt oder gelockt
Körperbehaarung: kaum vorhanden
Augen: braun
Haut: dunkelbraun ("südamerikanisch")
Größe: 150-160 cm
Statur/Gewicht: sehr zierlich, 40-50 kg
Händigkeit: 80% beidhändig, 15% rechts, 5% links
Besonderheiten: kein Geschlecht, Reinkarnation, Drachenreiter
Anzahl: 10 Mio
Verbreitung: Šukath, Khinéa, Süden des Kontinents
Mischlinge: nur mit Shedali = Sangrati
Die Jeshtw (sprich: Chäschtw, ch wie in "ich" und w wie englisch "water") sind wohl das seltsamste Menschenvolk auf Kilkhians Körper. Zunächst einmal sind sie anatomisch gesehen allesamt weiblich, wobei sie allerdings kaum sekundäre Geschlechtsmerkmale besitzen und daher eher wie Mädchen als wie Frauen wirken, auch wegen ihrer geringen Größe. Sie sind ein zierliches, sehniges Volk, das ganz an seine Heimat in den Steppen und vor allem Wüstengebieten des Kontinentes angepasst ist. Ihre Verdauung kommt mit harten Pflanzenfasern und Chitinpanzern von Insekten äußerst gut zurecht, der Großteil der Ernährung ist tierisch. Dabei vertragen Jeshtw kaum Fett, es beschert ihnen üble Durchfälle, die über Dehydrierung zum Tod führen können. Dies liegt daran, dass alle ihre Nahrungstiere (Insekten, Spinnen, Schlangen, Kleinsäuger) äußerst fettarmes Fleisch haben.
Ganz wie ihr Schöpfer Aymalen sind sie praktisch geschlechtslos. Fortpflanzung findet statt, indem ein (eine?) Jeshta bei passenden Lebensumständen eine Eizelle heranreifen lässt, aus der dann ein Embryo entsteht, der quasi ein Klon seiner Mutter ist. Sexualität in jeder Form ist daher bei den Jeshtw völlig unbekannt. Allerdings können Männer anderer Völker dennoch mit Jeshtw den Akt vollziehen und auch Kinder mit ihnen zeugen, wobei Jeshtw nicht wirklich verstehen, warum das so toll sein soll, dass andere Völker an kaum etwas anderes denken.
Die Jeshtw können nicht schwitzen, sondern lediglich hecheln. Aus diesem Grund sind sie fast ausschließlich nachtaktiv, um Überhitzung vorzubeugen. Den Tag verbringen sie in Höhlen oder eingegraben im Sand.
Die meisten Jeshtw sind "gebrauchte Seelen". Anders als alle anderen Völker haben sie Seelen, die nach dem Tod des Körpers nicht ins Schattige Land (das Totenreich in Aymalens Körper), sondern ins Traumland entfliehen. Dort ruhen sie eine Zeit lang bei Aymalens Gehirn, kommunizieren mit ihm und kehren schließlich im Körper eines Babys nach Kilkhian zurück. Im Alter von elf Jahren vollziehen ältere Jeshtw mit ihnen dann die Erweckung, ein Ritual, das die Erinnerungen an vergangene Leben aktiviert. Der Jeshta legt dann seinen Kindesnamen ab und nimmt seinen alten Namen wieder an, zumindest in den allermeisten Fällen. Es gibt auch Jeshtw, die sich dagegen wehren, mit ihren alten Leben zu tun zu haben. Außerdem kann es auch vorkommen, dass sich Kinder vor ihrem elften Geburtstag an vergangene Leben erinnern, vor allem, wenn sie besonders schlimme Tode hatten. Solche Kinder begehen leider nicht selten Selbstmord, bevor die Erwachsenen merken können, dass sie sich an alte Traumata erinnert haben.
Die Jeshtw sind allesamt in Kayrs organisiert. Eine Kayr (sprich: Kájr mit rollendem R) ist eine Gemeinschaft, in der man gemeinsam die Kinder großzieht und Aufgaben wie Jagd, Wasserhaushaltung und dergleichen organisiert. Es gibt statische Kayrs, die meist in ausgedehnten Höhlensystem der Gebirge leben, und mobile Kayrs, die die Wüsten durchstreifen und dabei regelmäßig bestimmte Treffpunkte anlaufen, wo Wasservorräte aufgefrischt und Nachrichten mit anderen Kayrs ausgetauscht werden. Mobile Kayrs werden von anderen Völkern auch "Drachenreiter" genannt, da sie längere Strecken oft auf Drachingern, den Larven der Drachen, zurücklegen oder diese als Packtiere gebrauchen. Meist herrscht zwischen einer Kayr und ihren Drachingern eine symbiotische Beziehung, und viele Drachen besuchen im Erwachsenenalter ihre alten Kayrs, um mit ihren Reitern einen Plausch zu halten. Die Sprache der Jeshtw ist eine vereinfachte Form des Drachischen, so dass die Kommunikation mit Drachen relativ mühelos ist - sowohl mit den erwachsenen Drachen als auch mit den Drachingern, die selbst noch nicht sprechen, aber verstehen können. Drachen sind sehr angetan von den Jeshtw und ihrer "Babysprache" und finden sie einfach niedlich und herzerwärmend.
Bekannte Jeshtw:
Die bekannteste Jeshta ist Del. Zum einen war sie (er?) die Gefährtin von Dilwans Sohn Sereyvin, und zwar ihre ersten beiden Leben lang. Ihr zweites Leben wurde grausam vom Vish Dashni beendet, worauf Del im dritten Leben bittere Rache schwor und sich dadurch vom friedliebenden Sereyvin entfremdete. Dels drittes Leben endete im Zweikampf mit Dashni: Zunächst verwundete Del den Vish tödlich, dann zerriss der sterbende Vish Del in etliche Stücke. Del kam seitdem etliche Male wieder, wurde jedoch nie wieder richtig erweckt, da sie sich regelmäßig im Kindesalter oder während der Erweckungszeremonie umbrachte, wenn Erinnerungen an ihren zweiten und dritten Tod sie überkamen.
Lukrin Königsfluch war häufig die "Vertraute des Turms", eine wichtige Rolle in der Politik der Stadt Šyuk. Ihren Namen erhielt sie durch diverse Morde an šyukischen Königen, die sie in Sereyvins Auftrag durchführte. Außerdem ist sie die Anführerin der größten Kayr in Šyuk, Kayr Lukrin, und zwar in jedem Leben, sobald die Erweckung durchgeführt wurde.
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