Die Bewohner der Ursphäre sind ungeschlechtliche Wesen, oder aber Zwitter - es ist schwer, irdische Maßstäbe bei körperlosen Wesen anzulegen. Die Fortpflanzung findet statt, indem zwei Geister ihre Körper miteinander verschmelzen lassen, so dass ein neuer, doppelt so großer Körper entsteht. Mit großem Kraftaufwand kann dieses neue Wesen seinen Körper spalten, so dass es gewissermaßen seinen eigenen Zwilling klont. Bei erfolgreicher Paarung zerfällt einer der beiden neuen Körper wieder in die zwei Ursprungskörper, so dass die zwei Elterngeister und ein gemeinsames Kind übrigbleiben. Misslingt die Paarung, entstehen Zwillinge - die Eltern sind unwiederruflich in ihren Kindern aufgegangen, ihre Seelen verschollen, sie sind gewissermaßen tot.
Fortpflanzung ist also unter den Geistern eine gefährliche Angelegenheit und nichts, was man leichtfertig mit jedem tut. Es fällt Geistern leichter, nach der Paarung wieder in ihre alten Körper zu zerfallen, wenn sie sich und ihren Partner gut kennen und damit quasi auspuzzeln können, welcher Teil wem gehört. Monogamie ist daher die vorherrschende Lebensform, zusammen mit dem Einsiedlerdasein derer, die das Wagnis Fortpflanzung gar nicht erst eingehen möchten. Selten paaren sich Geister mehr als zweimal in ihrem potentiell unendlich langem Leben, denn jede Paarung ist ein enormer Kraftakt, und Kraftverlust erhöht das Risiko, sich im neu erschaffenen Körper zu verlieren.
So nimmt die Zahl der Geister nur sehr langsam zu. Aber da Geister in der Ursphäre außer bei der Paarung nicht sterben und sie die ganze Zeit des Universums haben, werden es doch stetig immer mehr.
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