Stufe 1: Regenspunde und Tauwichte
Die Nachkommen zweier Wasservisha sind mikroskopisch kleine Wesen, die von Kilkhian darauf programmiert sind, sich um Wassertropfen zu kümmern.
Regenspunde entstehen, wenn sich die Visha weit über dem Erdboden paaren. Nach ihrer Geburt schweben sie in der Luft herum, bis sie einen Wassertropfen ergattern können. An diesen binden sie sich und stürzen irgendwann gemeinsam mit dem neuen Haus zu Boden. Schaffen sie es dabei etwa, jemandem genau auf die Nase zu plumpsen, so kann dies den Aufstieg zur zweiten Stufe bedeuten – ein Fluch über den nassen Platscher ist ein sehr wirkungsvolles Gebet.
Tauwichte entstehen bei erdnaher Vishapaarung. Sie lungern im Gras und auf dem Erdboden herum und sammeln Wasserteilchen um sich, so dass Tau entsteht. Wer also morgens eine sehr große Menge Tau bei seinem Haus findet, kann davon ausgehen, dass kurz zuvor zwei Visha dort jede Menge Spaß hatten...
Stufe 2: Pfützenschützer und Wellenwieger
Je nachdem, wo es einem Regenspund oder Tauwicht gelingt, zur zweiten Stufe zu wechseln, bleibt es auf dem Lande oder aber es bindet sich an fließende Gewässer oder ans Meer.
Pfützenschützer sind kaulquappenähnliche Wesen, wie alle niederen Geistwesen ziemlich beschränkt, deren einziger Wunsch es ist, ihre Heimat vor dem Austrocknen zu beschützen. Da Elementare der zweiten Stufe ziemlich machtlos sind, ist es ein fast immer zum Scheitern verurteiltes Ansinnen, was die Pfüschüs aber nicht daran hindert, allen Geistersehern gehörig mit ihren Protesten auf den Wecker zu fallen, wenn sie aus Versehen in eine Wasserlache treten. Besonders hartnäckige Pfützen werden von Lebewesen natürlich verwundert betrachtet, und schwupps gelingt der Aufstieg zu Stufe drei.
Wellenwieger ähneln Mückenlarven. Sie sind harmonischere Wesen, die sich darauf spezialisiert haben, besonders große oder bemerkenswerte Wellenformationen auf Gewässern zu bilden. Wer also auf einer Wasseroberfläche schöne Muster sieht oder am Strand merkwürdig querlaufende Wellen, hat vermutlich mit seiner Aufmerksamkeit gerade einen Wellenwieger zur dritten Stufe befördert.
Stufe 3: Teichmaid und Nöck bzw. Nixe und Wassermann
Pfützenschützer entwickeln sich zu Elementaren der Seen, Teiche, Bäche und Flüsse weiter. Elementare der dritten Stufe haben immer ein Geschlecht, und so sind sie entweder eine Teichmaid – zuständig für stehende Gewässer – oder ein Nöck, der sich um fließende Gewässer kümmert.
Eine Teichmaid ist ein menschlich anmutendes Wesen, ein Mädchen in der Pubertät – etwa 13 bis 17 Jahre alt, möchte man meinen, wenn da nicht die bläuliche Haut und das grünblaue Haar wären... Teichmädchen sind grundsätzlich nackt und schützen ihre Gewässer oft sehr aggressiv. Männer werden gerne bezirzt und dann ertränkt, Frauen mit Wasserspritzern und Steinwürfen vertrieben.
Die Nöcks sind meist umgänglicher, aber bei Fischerei oder Umleitung des Flusses werden sie auch schnell ärgerlich. Auch sie sind grünblau gefärbt und tendenziell menschlich – wasserfarbene Jungen, wie die Teichmädchen nackt, allerdings bemühen sie sich nicht um Verführungskünste, sondern arbeiten mit Tricks. Fische werden so gerne vor den Anglern gewarnt und bei Arbeiten am Flussbett das Werkzeug gestohlen oder sabotiert.
Die Wellenwieger entwickeln sich zu Meereselementaren. Nixen sind, nun ja, Nixen, also nackte Mädchen mit Fischschwänzen, und Wassermänner ihre männlichen Gegenstücke. Sie organisieren die Meeresströmungen und koordinieren Wellenformationen, und meistens sind sie Menschen recht wohlgesonnen. So mancher Schiffbrüchiger wurde schon von wohlmeinenden Nixen oder Wassermännern an Land gebracht.
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