Bluttrinker

Jeder Bluttrinker ist stolz auf seine Herkunft. Diese Wesen entstanden erstmals während der Antike und sind eigentlich nichts weiter als ein erneuter Versuch von Dilwans Fraktion, Kilkhian zu ärgern und seine eigenen Wiederbelebungsversuche zu sabotieren. Die von Kilkhian mühsam gezüchteten Danis werden durch ihre Verwandlung aus der Evolution entfernt und so umprogrammiert, dass sie fortan gegen Kilkhian arbeiten - biologische Kriegsführung ist auf Kilkhian sehr modern.

Bluttrinker haben viele Namen - mal sind sie Kinder der Nacht, mal Tote Wandler, und recht oft Kinder der Götter. Diesen Begriff benutzen sie auch für sich selbst. Überhaupt leiden die Bluttrinker allesamt an übersteigertem Selbstwertgefühl. In ihren Augen sind sie die Krone der Schöpfung und alles andere nur Futter.

Wie entsteht nun ein Bluttrinker? Zunächst einmal muss es da einen Vish geben, der beschließt, einen solchen zu erschaffen. Dann nehme man einen Danis und bugsiere einen Teil des Vishs hinein. Leider ist das nicht so einfach, wie es klingt, denn Visha bestehen nur aus Magie und Geist. Der Trick ist also zunächst einmal, sich Materie von Kilkhian zu beschaffen und in den Körper einzubauen, damit man den zukünftigen Bluttrinker überhaupt berühren kann. Nun muss man ein Stück dieses Körpers abnehmen und dafür sorgen, dass der Mensch es absorbiert - dies geht am leichtesten über Nahrung. Auf diesem Wege hat sich die gängige Methode entwickelt, dass der auserwählte Mensch vom Blut des Vishs trinkt.

Dies ist allerdings trotzdem nicht einfach. Jedem Danis ist eine Abscheu gegenüber Magie eingepflanzt, die nicht Kilkhians eigene ist. Vishablut löst heftigen Würgereiz und Abwehrreaktionen bis hin zur Ohnmacht aus. Daher wird gerne auf Instinkte zurückgegriffen, um das Projekt zum Laufen zu bringen: Der Überlebensinstinkt ist nämlich stärker als der Ekel vor den Visha. Man bringe also den Auserwählten zum Sterben und rette ihn dann mit Vishablut. Besonders willensstarke Menschen können es auch anders hinbekommen, aber die sind in der Minderzahl.

Der Elternvish ist nach dieser Prozedur deutlich geschwächt, es gibt daher nicht viele Visha, die sich auf diese Experimente eingelassen haben.

Jeder Bluttrinker kann nun auf selbem Wege neue Bluttrinker zeugen. Bluttrinker werden dabei im Gegensatz zu den Visha nicht geschwächt, da ihr Körper ständig neue Zellen mit der Signatur des Vishs produziert und den Verlust so ausgleicht.

Durch die Aufnahme des Vish-Teilchens besitzen alle Bluttrinker gewisse magische Fähigkeiten, sie können sich quasi der Macht ihres Vishs bedienen, um Dinge zu erreichen. Die Stärke dieser Begabung schwankt dabei sehr und hängt von der Beziehung des Bluttrinkers zum Stammvish sowie von der Menge Vishablut in seinen Adern ab.

Die größte Ansammlung von Bluttrinkern befindet sich im Labyrinth unter der Stadt Šyuk, hier leben gleich mehrere Familien. Das Verhältnis zu den anderen Völkern ist angespannt - verständlich, denn es ist eine klare Jäger-Opfer-Beziehung. Allerdings leben die Šyukai relativ friedlich mit ihren übermenschlichen Nachbarn zusammen, da sie ja beide auf Dilwans Seite stehen und die Visha keine starken Konflikte wünschen, im Gegenteil: Es wird eine Art Symbiose angestrebt. So werden zum Tode verurteilte Verbrecher nicht selten mit einer großen Zeremonie in das Labyrinth geschickt, wo sich die Bluttrinker über das Geschenk freuen.


Gesetze der Bluttrinker