Dayed

Dayed wurde während der Antike im gaelenschen Großreich Godiviyon gesprochen. Heute ist es eine nahezu tote Sprache, die jedoch ihre Spuren im Sayed und vor allem im šyukischen Yidin hinterlassen hat. Näheres dazu bei den Sprachfamilien.

Alphabet

Die Laute des Dayed lassen sich am besten wie folgt wiedergeben:

a, d, e, g, h, i, k, l, m, n, o, r, t, u, v, y

Dayed hat also ein sehr kleines Lautsystem - das kleinste auf ganz Kilkhian. Zusammen mit der nach gängigen Maßstäben eigenwilligen Grammatik stellt es so einen echten Sonderfall dar.

Wichtig ist im Dayed, dass es recht weich und fließend ausgesprochen wird - stimmlose Konsonanten (k, t) werden nicht behaucht, wie es in den meisten anderen Sprachen Kilkhians (und im Deutschen) üblich ist, und stimmhafte Konsonanten (d, g) sind sehr klangvoll, auch am Wortende.

Das "r" wird, anders als im Yadorsh und in den Belkh-Sprachen, im Rachen gebildet und nicht mit der Zunge.

Zudem fehlt der in den meisten anderen Sprachen vorkommende Verschluss in der Kehle, wenn ein Satz oder ein wichtiges Wort auf einem Vokal anfangen. Für Ausländer sind daher Wortgrenzen im Dayed nur schwer herauszuhören, es klingt alles wie eine ziemlich große Lautsuppe.


Die Betonung des Dayed folgte zwei simplen Regeln:
1. Jedes Wort wird auf der ersten Silbe betont, außer
2. wenn ein Wort auf einem Konsonant endet – dann wird die letzte Silbe betont.


Beispiele:

LAtani (Hochkönigin während der Antike)

MeyagAl (yistischer Name des Flusses Yion)


Vielleicht hast du schon bemerkt, dass Dayed eine sehr vokallastige Sprache ist. Das ergibt sich aus der Silbenstruktur, denn Silben dürfen nur auf drei Arten gebildet werden:
1. durch einen einzelnen Vokal
2. durch einen Konsonanten gefolgt von einem Vokal
3. durch einen von zwei Konsonanten eingeschlossenen Vokal – dies aber bei einsilbigen Wörtern oder am Ende eines Wortes

Dayed ist zudem nach meinen neuesten Erkenntnissen eine Tonsprache (auf unserer Erde gibt es die z.B. in Asien), allerdings habe ich diesen Aspekt noch nicht sehr weit ausgearbeitet.


Struktur der Sprache

Dayed sieht für Sprecher der meisten anderen Sprachen Kilkhians und auch für Europäer ziemlich seltsam aus: Es kennt nämlich fast keine Flexion, sondern drückt Veränderungen in den Beziehungen der Wörter zueinander fast ausschließlich durch kleine Markier-Wörter (sogenannte Partikeln) aus.

Deswegen spare ich mir lange Erläuterungen über Wortstruktur, sondern erkläre alles wichtige gleich anhand von Sätzen.

Wichtig sind zunächst die Personalpronomina, damit wir überhaupt zu Beispielsätzen kommen:

Singular   Plural  
1. (ich) a 1. (wir) te
2. (du) e 2. (ihr) vu
3. (er, sie) ne 3. (sie) ki
3. (es) let 3. (neutr.) het

Dann muss man sich die Wortstellung in einfachen Sätzen merken:

Subjekt – Prädikat


Ein Subjekt hätten wir jetzt schon, nämlich jedes beliebige der obigen Personalpronomen. Für ein Prädikat allerdings fehlt und noch etwas, genauer gesagt zwei Dinge: nämlich ein Verb und ein Tempusmarker.


Als Verb nehmen wir uns mal mevi "lachen", und als Tempusmarker den häufigsten und einfachsten, nämlich tu.

Und schwupps haben wir unseren ersten Satz:

A tu mevi - "ich lache"

Ein Verb kann also in einem Satz nie alleine stehen, es braucht immer einen Marker. Natürlich könnte man auch sagen

A li mevi - "Ich lachte"

li bezeichnet also vergangene Geschehnisse. tu ist für die Gegenwart zuständig. Das soll uns erst einmal zum Kennenlernen der Sprache reichen.

Diese Grundstruktur kann man jetzt um ein Objekt erweitern, wir nehmen hier praktischerweise erst mal ein weiteres Pronom, nämlich e "du" und das Verb loe "schlagen".

A tu loe e - "Ich schlage dich", oder auch
A li loe e - "Ich schlug dich"

Wer wen schlägt, ist allein durch die Wortstellung zu erkennen, die daher unbedingt eingehalten werden muss.

Wichtig ist beim Dayed, dass man die Verben selbst nie ändert, auch nicht, um Plural anzuzeigen, denn das geschieht einfach durch die Verwendung der Plural-Pronomina:

Te tu kie vu - "Wir kitzeln euch"
Ki li nekal a - "Sie riefen mich"

Weiter mit der Grammatik.